Vertrauen schaffen - Flüchtlinge lernen die Polizei kennen

Polizist

Sprachbarrieren, mangelndes Vertrauen in uniformierte Sicherheitskräfte aufgrund von Erfahrungen in Kriegs- und Krisengebieten erschweren bereits die Kontaktaufnahme zwischen Polizei und Flüchtlingen. Genau da setzt eine neue Aktion in Mühlheim an. Flüchtlinge bekommen die Möglichkeit, ihre Polizei kennenzulernen und teilzuhaben an Beratung, Unterstützung und Hilfe durch die Ordnungskräfte.

Ein erster Besuch auf der Mühlheimer Polizeistation fand jetzt statt. 30 Asylbewerber folgten der Einladung. Sie wurden begleitet von Freiwilligen und Dolmetschern aus dem Freundeskreis der Mühlheimer Flüchtlinge sowie von Dieter Dickmann, Werner Werkmann und Siegfried Fröhlich, frühere Polizeibeamte, die sich heute für die Präventionsarbeit in Mühlheim engagieren. Polizeihauptkommissar Manfred Lotz, der an dem Samstag die die Dienstleitung auf der Station hatte, begrüßte die Flüchtlinge und erklärte ihnen die Funktion und die Aufgaben einer Polizeistation. Anschließend machten die Gäste einen Rundgang durch die Wache.

Bei dem abschließenden Gespräch wurde deutlich, dass der Besuch helfen kann, Ängste vor der Polizei nehmen und vermitteln soll, dass die Polizei nicht der Feind der Zuwanderer ist, sondern Freund und Helfer. So war die erste Rückmeldung nach dem Besuch ein Dank der Menschen aus dem Iran, aus Eritrea, Afghanistan und Syrien für die Einladung.

Und dann sprudelten die Fragen an die Vertreter der Mühlheimer Präventionsarbeit.

  • Wie kann das Fahrrad gesichert werden,
  • wie schreibt man seinen Führerschein um,
  • ist der Freiwillige Polizeidienst auch für Zuwanderer offen und anderes mehr.

Der Freundeskreis der Mühlheimer Flüchtlinge will die wichtigsten Informationen, die sich aus dem Gespräch auf der Polizeistation ergeben haben, in Übersetzung an die Flüchtlinge in den Unterkünften weitergeben. Auch ein weiterer Besuch auf der Polizei ist geplant, da die Nachfrage weit größer ist, als zunächst angenommen.

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