Das D-A-CH ist aufgerichtet

Der Generalrat der Fokolar-Bewegung bestätigt die neue Gebietseinheit aus der Schweiz, Liechtenstein, Österreich und Deutschland.

Die Entscheidung fiel am Nachmittag des 9. Dezember: Im Rahmen seiner konstituierenden Sitzung nahm der neue Generalrat der Fokolar-Bewegung einstimmig den Vorschlag an, die Länder Österreich, Deutschland, Liechtenstein und die Schweiz als neue Gebietseinheit (Zone) der Bewegung zu konstituieren. Ebenfalls einstimmig wurden die beiden Delegierten ernannt: Maria Magerl und Peter Forst. Angenommen wurde auch der Vorschlag, die beiden Zonenfokolare in Wien anzusiedeln. Stichtag für all diese Entscheidungen ist der 1. Februar 2015.

Damit kommt ein fast zweijähriger Prozess zum Abschluss, der die sechs bisherigen Gebietseinheiten Schweiz mit Liechtenstein, Österreich, Deutschland Süd, Deutschland Ost, Deutschland Nordwest und Ottmaring als Modellsiedlung unter einem Dach zusammenfasst. Und passend zu diesem Bild bezeichnet sich die neue Struktur nach den internationalen Länderkennzeichen als D-A-CH-Zone.

Mitte November hatten sich die bisherigen Delegieren ein letztes Mal in Solingen getroffen, um zwei Tage lang mit der Moderatorin Tonja Deister und den Beratern vom Zentrum der Fokolar-Bewegung, Lourdes Soares und Diego Goller, weitere Weichen für den Übergang in die neue Zone zu stellen.

Eine kurzzeitig abgehaltene Blitzumfrage unter den Zonenräten hatte den Eindruck von Zuversicht, Bereicherung, spürbar größerer Freiheit und dem Gefühl einer neuen Mitverantwortung vermittelt. Es war aber auch der Wunsch geäußert worden, allen Beteiligten die notwendige Zeit für Entwicklungen zu lassen, auf Unsicherheiten Rücksicht zu nehmen und für einige Bereiche bereits jetzt klare Ansprechpartner zu benennen.

Die neue Zone wird dreisprachig sein und heißt auf Französisch "Europe centrale", auf Italienisch "Europa centrale" und auf Deutsch "D-A-CH". Nach bisheriger Planung wird sie in 19 Gebietseinheiten untergliedert sein: vier in der Schweiz, drei in Österreich und zwölf in Deutschland.

In einem Brief ermutigen die (Noch-) Delegierten alle Angehörigen der Bewegung, besonders diejenigen, die schon Verantwortung getragen haben, die Findungsphase bis zum Herbst 2015 mitzugestalten, sich über die bisherigen Grenzen hinaus zu vernetzen und gemeinsam nach Antworten zu suchen auf Fragen wie etwa: "Wie wollen wir uns organisieren und miteinander leben?" "Was ist das Minimum an Beziehung und Begegnung, ohne das es nicht geht?"

Bei allen Überlegungen sollte man jedoch immer im Blick behalten, dass diese Neuorientierung Kräfte für das spezifische Ziel der Bewegung "Alle sollen ein sein" freisetzen sollte. Im Inneren der Bewegung - so die Verantwortlichen - sollten nur die Strukturen aufrechterhalten werden, die für das Leben der einzelnen Gruppierungen und der Bewegung als Ganze nachhaltig förderlich sind.

"Wir haben im vergangenen Jahr viel gelernt", schließt der Brief aus Solingen, "und mehrmals das überraschende Wirken des Geistes erfahren. Wir haben dabei auch verstanden, dass Prozesse nur dann nachhaltig sein können, wenn sie in Weggemeinschaft gegangen werden. Dazu gehört auch die Mühe, sich den vielen vermeintlich kleinen Fragen zu stellen. Es braucht Leidenschaft und Geduld, Offenheit und die Bereitschaft, aufeinander zu hören."

Joachim Schwind

in: Zeitschrift Mariapoli Jan./Feb. 2015

Ergänzung: Die 19 Gebietseinheiten sind (CH) deutschsprachige Schweiz, (CH) italienischsprachige Schweiz, (CH) französischsprachige Schweiz, (CH) Modellsiedlung Montet, (A) Östereich?, (A) Östereich?, (A) Östereich?, (D) Hamburg, (D) Hannover, (D) Münster, (D) Solingen, (D) Berlin, (D) Zwochau, (D) Frankfurt, (D) Heidelberg, (D) Stuttgart, (D) Nürnberg, (D) München, (D) Modellsiedlung Ottmaring.

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